NEUES VON DER STIFTUNG

Gedenkfeier Gleis 17, Berlin

Am 18. Oktober wurde am Berliner Gleis 17 des Beginns der Deportationen der jüdischen Bevölkerung gedacht. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier setzte sich in seiner Rede mit der besonderen Bedeutung des Standortes am Bahnhof Grunewald auseinander, wo vor achtzig Jahren die ersten Menschen in die Vernichtungslager geschickt wurden. Er stellte hierbei auch die Broschüre „Aus der Mitte der Gesellschaft: Ausgegrenzt, abgeholt, vernichtet“ vor, die von der Moses Mendelssohn Stiftung erarbeitet wurde und im Schulunterricht eingesetzt werden soll. Die Moses Mendelssohn Stiftung - als Gesellschafterin der GBI-Unternehmensgruppe - plant in Sichtweite des Mahnmals den Else-Ury-Campus zu errichten, der als internationales Forschungs- und Gedenkprojekt die Erinnerung an den Ort aufarbeiten und erhalten soll.

Bild: Gleis 17 Berlin(© Moses Mendelssohn Stiftung)

Bild: Ein Kaddisch für Kowno (© Moses Mendelssohn Stiftung)

Ein Kaddisch für Kowno, Litauen

In der zweiten Hälfte des Novembers 1941 rollten Deportationszüge aus Berlin, Breslau, Frankfurt a.M., München und Wien Richtung Baltikum, Ziel war Kowno (deutsch Kauen, litauisch Kaunas). Am 25. November 1941 fand im dortigen 9. Fort der erste Massenmord an 2.934 Jüdinnen und Juden aus dem deutschen Reich statt. Anlässlich des 80. Jahrestages gedachten am 25. November dieses Jahres im IX. Fort von Kaunas und in der Hauptstadt Vilnius Vertreter der Städte Berlin, München, Frankfurt, Wien und Wroclaw, die Botschafter der jeweiligen Länder in Litauen, Vertreter der litauischen Regierung und der litauischen jüdischen Gemeinde der tragischen Ereignisse. Während in Kaunas an der Gedenkstätte ein Kaddisch (jüdisches Gebet) für die Toten gesprochen wird, werden in einem Konzert am Abend in Vilnius Werke jüdischer Komponisten aufgeführt, die im Holocaust ermordet wurden. Die Veranstaltungen wurden von der litauischen Regierung in Zusammenarbeit mit der Moses Mendelssohn Stiftung (Berlin) und der deutschen Botschaft in Litauen organisiert. Es wurde dabei ebenso an den Jahrestag des Beginns des Holocaust in Litauen gedacht, in dessen Verlauf mehr als 200.000 der litauischen Juden von den Nazis und ihren lokalen Kollaborateuren ermordet wurden.

Ausstellung, Panama

Im Rahmen des Jubiläumsjahres „1700 jüdisches Leben in Deutschland“ präsentiert die Moses Mendelssohn Stiftung in Kooperation mit der Deutschen Botschaft in Panama und dem Museum für Menschenrechte in Panama die Ausstellung „265 Jahre Jüdisches Krankenhaus Berlin“. Die 2006 aus Anlass des 250-jährigen Bestehens des Krankenhauses, unter Mitwirkung von Studierenden der Universität Potsdam, erarbeitete Ausstellung tourt seither als Wanderausstellung durch viele Länder und Kontinente. In der Geschichte des Jüdischen Krankenhauses spiegelt sich die Geschichte der Juden in Berlin aber auch der jüdischen Geschichte in ganz Deutschland seit dem Beginn der europäischen Aufklärung. Zum 265. Jubiläum wird sie am Tag der Menschenrechte, dem 10. Dezember 2021, im Museum für Menschenreche in Panama-Stadt eröffnet.

Bild: Museo de la Libertad y los Derechos Umanos in Panama-Stadt (© Moses Mendelssohn Stiftung)