FLEXIBEL UND BELIEBT
Von Daniel Zawe
Wer innerstädtisch bauen möchte, hat derzeit nicht nur mit steigenden Baukosten zu tun. Auch die Suche nach geeigneten Grundstücken in zentralen Lagen ist für Bauherren herausfordernd. Als besonders gut aufgestelltes und flexibel mit anderen Nutzungen zu kombinierendes Element kommen hier Mikro-Apartments ins Spiel. Es eignet sich nicht nur hervorragend als Teil größerer Quartiersentwicklungen, sondern kann auch für das Refurbishment bereits vorhandener Objekte eingesetzt werden.
Die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Mikrowohnens hat sich längst bewiesen. Gegenüber der klassischen Hotellerie punktet insbesondere das Serviced Apartment-Segment. Es hat beispielsweise in den vergangenen Jahren in der Auslastung bis zu 45 Prozent über der klassischen Hotellerie gelegen. Selbst während der Corona-Krise behauptete es sich hervorragend am Markt und tut das weiterhin. Da Geschäftsreisen wieder zunehmen und die Aufenthalte sich von 2,5 in 2019 auf mittlerweile 3,1 Tage verlängern (Quelle: AirPlus Business Travel Index, über SoApart Insight) stehen die Chancen für Serviced Apartments gut. Entsprechend positiv ist auch der Ausblick: Bis 2030 wird innerhalb Deutschlands ein Wachstum von derzeit 35.000 auf bis zu 85.000 Apartments erwartet (Quelle AGHZ). Dass das Segment für Investoren mittlerweile zur interessanten Anlage geworden ist, zeigt die Steigerung des Anteils am Hotel-Transaktionsvolumen von unter drei Prozent im Jahr 2016 auf mittlerweile mehr als acht Prozent.
Der Vorteil von Mikro-Apartments ist, dass sie schneller und günstiger gebaut werden können als Hotelzimmer. Findet eine modulare Bauweise Anwendung, bei der vorgefertigte Einheiten vor Ort zusammengesetzt werden, spart das zusätzlich Zeit und Geld. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Mikro-Apartments, insbesondere bei jungen Berufstätigen und Studenten, die nach erschwinglichen und bequemen Wohnmöglichkeiten suchen. Auch wenn der Preis pro Quadratmeter höher sein kann, als bei herkömmlichen Wohnungen, ist die Gesamtmiete aufgrund der kleineren Fläche oft niedriger. Mikro-Apartments liegen oft zentral in urbanen Gebieten und bieten damit eine bequeme Anbindung an Arbeit, Hochschule und Freizeitmöglichkeiten. Neben dem Studentenwohnen eignen sich Mikroapartments auch für Seniorenwohnen, temporäres Wohnen oder auch für Serviced Apartments. Die GBI hat dieses Segment mit der Entwicklung der SMARTments Familie in Deutschland maßgeblich mit aufgebaut und ist zu einem Vorreiter im Mikro-Apartment-Markt geworden ist. Der derzeitige Bestand von fast 15 Häusern soll in den kommenden Jahren durch zahlreiche neue Entwicklungen deutlich erweitert werden.
SMARTments fing 2013 in Hamburg als Studentenunterkunft an und expandierte schnell zu nicht-studentischen Mikro-Apartments, da die Nachfrage nach vorübergehenden Wohnmöglichkeiten in zentralen Lagen wuchs. Bereits 2014 wurde SMARTments business gegründet, um den Bedarf an Serviced Apartments zu decken. Nur fünf Jahre später gab es bereits vier weitere SMARTments business-Standorte und mit diesem Erfolg im Rücken entwickelte die GBI Group SMARTments living.
Mittlerweile arbeitet das Unternehmen an neuen Produkten, die die zunehmende Nachfrage durch eine älter werdende, aber immer noch aktive Bevölkerungsgruppe abbildet. Die „SMARTments senior living“ sind genau darauf zugeschnitten. Diese Wohnungen bieten die die Möglichkeit, spezifische Unterstützung bei Bedarf dazu zu buchen. Bei der Entwicklung arbeiten wir mit Wohlfahrtsunternehmen zusammen, die im Bereich der Seniorenbetreuung erfahren und aktiv sind.
Im zehnten Jahr seines Bestehens wird SMARTments Markenfamilie zudem mit dem Produkt „SMARTments social“ erweitern. Dieses Angebot wird sich darauf konzentrieren, ein Gefühl der Gemeinschaft und des Austauschs zwischen den Bewohnern zu schaffen und ist als eine Form des Co-Living für die junge Generation konzipiert. SMARTments social wird erschwingliche, zeitlich begrenzte Wohnmöglichkeiten für junge Menschen bieten, die in städtischen Gebieten leben und arbeiten und dabei mit Gleichgesinnten in Kontakt treten wollen.
Ein Schlüsselfaktor, der SMARTments-Produkte für Unternehmen attraktiv macht, ist auch der Einsatz von Technologie, die Prozesse optimiert und das Gästeerlebnis verbessert. Die SMARTments-Produkte beruhen in hohem Maße auf Automatisierung und Technologie. So verwendet SMARTments student digitale Verträge und vollständig digitale Mieterakten, was dazu beigetragen hat, dass trotz hunderter Bewerbungen Verträge innerhalb weniger Tage geschlossen werden können. SMARTments business hat erreicht, dass über 75 % der Check-ins vor Ankunft der Gäste im Haus abgeschlossen sind, ähnlich wie in der Luftfahrtindustrie. Der Digitalisierungsfokus hat sich ausgezahlt: SMARTments business hatte im Jahr 2022 eine Belegungsrate von 83,1 % und trotz der anhaltenden Auswirkungen von Covid im ersten Quartal eine hohe Rentabilität erreicht. Diese hohen Belegungsraten und starken Mietrenditen machen Serviced Apartments zu einer attraktiven Investitionsmöglichkeit.
Daniel Zawe ist Geschäftsführer der SMARTments business GmbH.
Bild 1: Titelbild SMARTments business Wien Hauptbahnhof (© GBI Group GmbH - Wolfgang Scholvien)
Bild 2: SMARTments business Wien Heiligenstadt (© www.peterrigaud.com)